Franz Beckenbauer Bruder, bekannt als „Der Kaiser“, gilt als eine der größten Persönlichkeiten in der Geschichte des Fußballs. Doch nur wenige wissen von seinem älteren Bruder Walter Beckenbauer, der stets im Hintergrund blieb und ein zurückgezogenes Leben führte. In diesem Artikel werfen wir einen ausführlichen Blick auf das Leben von Walter Beckenbauer, seine Beziehung zu Franz und die Rolle, die er in der Familie spielte.
Frühes Leben und Familie
Walter Beckenbauer wurde 1941 in München geboren, vier Jahre vor seinem berühmten Bruder Franz. Die Brüder wuchsen in einfachen Verhältnissen auf und teilten eine enge Bindung. Während Franz früh eine Leidenschaft für den Fußball entwickelte, schlug Walter einen anderen Weg ein.
Beruflicher Werdegang
Anders als sein Bruder Franz, der eine glanzvolle Fußballkarriere verfolgte, entschied sich Walter für eine Karriere abseits des Rampenlichts. Er gründete eine Agentur, die sich auf die Erstellung von Magazinen und Broschüren spezialisierte, und war als Ein-Mann-Unternehmen tätig. Sein beruflicher Alltag war geprägt von zahlreichen Terminen und Reisen, wobei er jährlich etwa 100.000 Kilometer mit dem Auto zurücklegte. Trotz seines vollen Terminkalenders fand er täglich Zeit für sportliche Aktivitäten wie Joggen.
Beziehung zu Franz Beckenbauer
Die Beziehung zwischen Walter und Franz war stets von gegenseitigem Respekt und Zuneigung geprägt. Obwohl Walter das Rampenlicht mied und Medienanfragen regelmäßig ablehnte, betonte er, dass er und Franz privat das beste Verhältnis hatten. „Wenn der Franz mich sieht, freut er sich. Das ist nicht gespielt“, sagte Walter in einem seltenen Interview. Er schätzte seinen Bruder hoch, ohne ihn jedoch zu idealisieren, und betonte, dass er ihn sehr liebe.
Persönliche Ansichten und Interessen
Walter Beckenbauer war bekannt für seine tiefgründigen Diskussionen über politische und soziale Themen. Themen wie die soziale Ungleichheit im Land oder die Folgen der Globalisierung beschäftigten ihn nachhaltig. Er legte Wert darauf, unabhängig zu bleiben, und lehnte es ab, aufgrund seines berühmten Nachnamens in der Öffentlichkeit zu stehen. „Ich möchte nicht herumgereicht werden. Und über den Franz wird schon genug geschrieben“, betonte er.
Letzte gemeinsame Momente
Kurz vor dem Tod von Franz Beckenbauer im Januar 2024 verbrachten die Brüder intime Momente miteinander. Walter erinnerte sich in einer ZDF-Dokumentation an diese Zeit und betonte die tiefe Verbindung, die sie teilten. Nach Franz‘ Tod fand Walter Trost darin, in Gedanken mit seinem Bruder zu sprechen. „Manchmal halte ich ganz spontan mit ihm Zwiesprache“, sagte er. „Und erwarte seine Antworten mit einem Schmunzeln. Weil ich ihn so gut kannte, weiß ich ja, was er sagen würde, wenn ich ihn in Gedanken etwas frage.“
Fazit
Walter Beckenbauer führte ein Leben abseits des Rampenlichts, geprägt von beruflichem Engagement und tiefgründigen Interessen. Seine Beziehung zu seinem berühmten Bruder Franz war von tiefer Zuneigung und Respekt geprägt. Auch nach Franz‘ Tod bleibt Walter seinem Bruder eng verbunden und pflegt die Erinnerungen an gemeinsame Zeiten.